Im Euro-Pass steht „Leyre“. Ein schöner spanischer Mädchenname –
sogar eine Jungfrau von Navarra hieß schon so.
Nachdem wir aber das weiße Kleid, die einzigartigen „Schmuck-Öhrchen“ an beiden Seiten des Kopfes und die stolze Haltung gesehen haben, wurde aus Leyre Prinzessin Leia Organa von Alderaan auf vier Pfoten.
Schnell hat sich gezeigt, wie vornehm sie ist – vorsichtig aber nicht unterwürfig, ruhig aber keineswegs faul, lernwillig aber auch charakterstark. Mitunter kann sie sogar ganz schön ihre Untertanen anschnauzen! Oder die Unwürdigen ignorieren. Ein Erbsentest völlig überflüssig - eine richtige Prinzessin ist sie auf jeden Fall!
Dem Test wollte sie sich aber ohne weiteres schon am ersten Tag (bzw. Nacht) unterziehen. Immer wieder versuchte sie ins Bett (ohne Erbse) zu kommen. Bis sie aufgegeben hat und seitdem brav auf ihrem Thron (alter Ledersessel) schläft. Allerdings nicht, ohne ihn vorher mit Pfoten und Zähnen auf nicht vorhandene Erbsen zu durchsuchen!
Da die Adligen sich noch nie mit den Proleten abgegeben haben, schließt unsere Leia keine voreiligen Freundschaften. Zuerst muss sie überprüfen, ob die Bildung, die Abstammung und die Manieren stimmen. Natürlich weist sie auf den Spaziergängen keinen Luke Skywalker oder Chewbacca ab, älteren Obi-Wan Kenobi – Hunden schenkt sie aber mehr Vertrauen.
Seit ein paar Tagen muss sie ihr Königreich mit einem Han Solo (namens Gero) teilen, der bei uns Urlaub macht und jederzeit für Blödsinn zu haben ist. Von ihm hat sie gelernt, Katzenfutter zu klauen und in saure Streuobst-Äpfel auf der Wiese zu beißen.
Nur nachts ergreift unsere Prinzessin die dunkle Macht und dann wird sie zu ihrem Vater - Darth Vader. Ihr Schnarchen könnte das ganze Haus wecken!
Wie schön, dass sie von dem andalusischen Wüstenplanet Tatooine in das harmlose, glückliche Schwabenland gekommen ist! Danke, Pfotenhilfe!
Viele liebe Grüße aus Reutlingen
Elisabeth Cichy