♥ Rund um den Hund ♥ » Pfefferspray?

Ich werde mir wohl Pfefferspray besorgen...

Was denkt Ihr darüber?

Gestern habe ich große Ängste ausgestanden..
und möchte das nicht noch mal erleben.

Ich bin mit 3 von meinen 4 Hunden meine übliche Mittagsrunde gelaufen.
Alle an der Leine. Plötzlich stürmen 2 Schäferhunde durch die Büsche über die Straße zu mir.
Wir kennen die Zwei (ein Rüde und eine Hündin).
Sie wohnen gegenüber und waren bis dato kein Problem.
Doch plötzlich greift sich die Hündin meinen Dackel Emil,
reitet auf und krallt Emil dabei so fest in den Bauch das er Zähne zeigt, das nicht will.
Endlich kommt die Gassigeherin (nicht der Halter) angerannt.
Kurz bekommt sie die Schäferhündin in den Griff..
Doch dann erspäht sie meine kleine Aure..
Aure bekommt Angst..rennt mit der Leine um meine Beine..schreit ..
daraufhin wirft sich die Schäferhündin über Aure und packt ihren Kopf so das er ganz in der Schnauze verschwindet.
Wir schreien beide wie am Spieß, ich und die Gassigeherin.
Daraufhin lässt die Schäferhündin los.
Ich habe Angst das der agressive Funke der Hündin auf den Rüden überspringt.
Er ist zwar aufgeregt..bleibt aber auf Abstand.
Gottseidank... Wir bekommen die Hunde getrennt.
Die Gassigeherin läuft gleich weiter.. ohne Leine!
Aure zittert am ganzen Leib..zieht Richtung nach Hause.
Der Kopf ist voller Speichel. Ich erkenne keine Verletzung.
Vor der Türe drängt sie schnell rein zu kommen.
Danach bin ich gleich zum Halter der Schäferhunde rübergelaufen.
Ich kenne ihn ganz gut, er ist eigentlich sehr nett.
Erklärte Ihm den ganzen Vorfall und forderte ihn auf, seine dominante Hündin in Zukunft an der Leine zu führen.
Das dieses Verhalten absolut nicht tragbar ist.
Er versprach mir in Zukunft seine Hündin anzuleinen.

Heute bin ich ca. 200m Luftlinie an deren Haus vorbei..(anders geht es nicht).
Die zwei Schäferhunde erblickten uns..und die Hündin tikkte dabei fast aus.
Versuchte über das Tor der Terrasse zu springen.

Daraufhin ist mir das Pfefferspray in den Sinn gekommen.
Ich will mit meinen Hunden nicht weiterhin in so eine Situation kommen.
Darum das Pfefferspray...eines mit Sprühstrahl, nicht mit Nebel (sonst trifft es noch meine Hunde)
Ich habe Angst um meine Hunde...und bin voller Wut.

Vielleicht habt Ihr mir noch einen Tipp?

PS...(Eine Anzeige bein Ordnungsamt habe ich mir bis jetzt verkniffen, möchte dem Schäferhundehalter noch eine Chance geben)

Hallo Anne!
:-O also das klingt wirklich nicht gut, ich verstehe, dass euch allen der Schrecken in den Gliedern stand! Die Idee mit dem Pfefferspray finde ich gar nicht so doof, du müsstest die Schäferhündin nur damit erwischen während sie noch vor euch ist, wenn sie nochmal versuchen sollte zu euch zu rennen. Ich glaube nämlich sonst ist es zu schwierig, dass deine Süßen nichts abbekommen. Ich weiß nicht warum, aber fast jeder Hund versucht auf Filou los zu gehen,, er darf nur mit denen spielen die wir kennen. Er wurde schon öfter von fremden Hunden angefallen. Bei denen ich es weiß, nehme ich ihn schon hinter meinen Rücken und stelle mich dazwischen, als ich die Hunde angeschrien hab als sie kamen und in der Luft nach ihnen getreten habe, hat es so bis jetzt immer funktioniert, dass sie wieder umdrehen. Da war auch einmal ein Schäferhund dabei. Aber wenn diese Hündin schon so aggressiv los geht, wird sie das wahrscheinlich nicht groß beeindrucken und nachher steckst du noch zwischen drin :-o also da ist, so denke ich, das Spray angebracht. Irgendwie musst du deine Wauzis ja beschützen! Der Halter kann die Hündin ja gleich in die Badewanne stecken, damit die Augen etc. Nicht zu arg gereizt werden. Aber der Schock, dass etwas passiert ist, wird die Hündin dann vlt auch in Zukunft davon abhalten so auf euch los zu gehen.

Liebe Grüße
Jessi

Hallo Anne,

ein Horror Szenario - ich kann dich sehr gut verstehen.

super war von Dir gleich den Besitzer anzusprechen. Denn diese Verhalten geht so nicht.

War es das erste Mal, dass die Hündin so aggressiv ist, oder ist es schon des öfteren passiert nur ohne
Kontakt ? Müsst ihr da vorbei gehen oder habt ihr eine andere Möglichkeit diese Situation zu meiden.

Ich versuche mal zu beschreiben, was ich dazu denke.

1. die Schäferhündin hat jetzt einen "Erfolg" erzielt. Sie hat die "vermeidlichen Eindringlinge" aus ihrem Garten (Zäune sind egal, kommt immer nur darauf an wie territorial der Hund ist und wieviel Platz er sein eigen nennen möchte) d.h. sie wird immer wieder (auch evtl. bei anderen Hu-Besitzern) ein ziemlichens Theater veranstalten (hattest Du ja auch schon geschrieben mit dem völlig austicken)

2. Wie reagierst Du und dein Rudel nach solcher Attacke an diesem Weg. Bist Du innerlich angespannt ? und schaust schon vorher um die Ecke (was super verständlich ist) ? Das wird übertragen auf deine Nasen und auch die Schäferhündin würde es merken an deiner bzw. eurer Körpersprache.

3. Schmerz fördert Aggressivität, d.h. sollte die Hündin aggressiv sein und
während des Angriffes eine Ladung bekommen, dann könnten sie erst recht schlimm zubeißen und zwar richtig schlimm. Vor Angriff ist aus den gleichen Gründen gefährlich, denn in dem Falle machst Du dich zum Aggressor und greifst sie an. Das kann sogar 2x nach hinten losgehen, denn im Zweifelsfall kann dich dann der Besitzter anzeigen bzw. Du musst die TA-Rechnungen bezahlen, denn Pfefferspray führt sofort zu Reizungen an den Augen und den Gesichtsmuskel oder sie geht gleich auf DICH los.

Versuche doch mal folgendes: Spreche den Besitzer nochmal an, ob es nicht die Möglichkeit gibt, dass Du und jeweils 1 Hund deines Rudels (hast du mehr übersicht über die Situation) und er bzw. auch die Gassigängerin mit der Schäferhündin (und NUR sie, der rüde darf nicht mit) auf einer Wiese trefft und (alle Hunde sind an der Leine ggfs. muss die Schäfi-Hündin Maulkorb haben wenn der Besitzter nicht sicher ist) einfach mal ein kleines Stückchen gemeinsam spazierengeht. Der Vorteil ist: Du kannst entspannt sein (alles ist sicher - hunde an der Leine) gibst damit deinem Hund Sicherheit und die Schäfi-Hündin (die sicherliche nicht besonders gut sozialisiert wurde) hat mal soziale Kontakte außerhalb ihres Territoriums, was sehr wichtig ist, aber alles abgesichert ist, so das keiner zu SChaden kommt. Nicht vor der Haustür, sondern ein neutraler Platz.

Ich kenn beide Seiten - 15 Jahre lang habe ich genau diese Schäfis bei mir aufgenommen und resozialisiert, was manchmal echt nicht einfach war. Völlig a-soziale Tiere mit überforderten Haltern, die sich nicht darum gekümmert haben und diese Tiere dann abgegeben haben mit den Worten: der ist bissig und aggressiv. Meistens waren es nur unsichere Hunde, die verlernt haben die Hundesprache zu sprechen und sich rüpelhaft verhalten haben. Mit dem Tipp habe ich alle meine Schäfi-Mädels wieder hinbekommen und auch vielen Kleinhundebesitzern die Angst vor meinen Monster-Mädels genommen.

Heute habe ich auch zwei kleine Hunde und keinen Schäfi mehr, alleine durch den Größenunterschied und den körperlichen Unterschieden ist es eine Katastrophe und oft hab ich auch so meine Sorge, ob eine Hundebegegnung mit solchen körperlichen Unterschieden klappt oder nicht.

Wenn es Dir mehr Sicherheit gibt, dann kannst Du Pfefferspray in der Tasche haben. Du fühlst dich dann sicherer überträgst es auf deine Hunde und auch die Schäfi-Hündin wird merken, dass mit Dir nicht gut Kirschen essen ist,( es funktioniert super, wenn man sich mal so richtig groß macht und aufpumpt und einfach dazwischen stellt und den Hund der angreifen will, mal zeigt wer der Chef vom Rudel ist, gern auch so schnell, dass der Aggressor in einen "hinein läuft, da ist der Schreckmoment sehr groß für den Hund und die meisten weichen doch zurück dann, weil sie Angst vor dir bekommen)

Aber benutzen würde ich es NUR im äußersten Notfall, im absolut äußersten Notfall, denn es gibt noch ein Problem was man bedenken muss - die rechtliche Lage in Deutschland für diese Art der "Waffe", dafür kann man dich, auch wenns hart auf hart kommt, belangen.

Ich hoffe du bist mir jetzt nicht ganz so böse..... aber Pfefferspray ist nicht wirklich die Lösung.

Hallo Anne,

das ist wirklich der Horror sowas erleben zu müssen.
Aber wenigstens hat der Besitzer mit sich reden lassen.

Den Vorschlag von Noori finde ich gut, denn die Hündin kann da ja nichts dafür, wer weiß schon was für
ein Erlebnis sie mal hatte.

Pfefferspray ist ein Teufelszeug und in diesem Moment pocht einem das Herz sowieso bis zum Hals, wenn
die eigenen Hunde dann noch an der Leine rucken ist da mit genau treffen nicht mehr viel drin.
Wegen belangt werden würde ich mir keine Sorgen machen, der Hund hat eben Dich angegriffen.

Sonst beim nächstenmal (was hoffentlich nicht der Fall sein wird), Anzeige erstatten und dann hat
der Besitzer die A-Karte, da wird dann ganz schnell ein Wesenstest verlangt.

Es gibt ja auch noch Elektroschocker, die müssen aber zugelassen sein.
Ich hänge Dir mal die Beschreibung vom BKA dran.

http://www.bka.de/DE/ThemenABisZ/Delikts...html?__nnn=true


Doch wie gesagt, Nooris Lösung-Versuch würde ich zuerst in Betracht ziehen.

LG Frank

Hallo Noori, Frank,Jessi und Olli!
Vielen Dank für Eure schnellen und umfangreichen Antworten.
Ja, so glücklich bin ich auch nicht mit Pfefferspray..wie gesagt ...mir fiel nur spontan diese Möglichkeit ein.
Auch habe ich mich im Internet von einer amerikanischen Werbung mit Pfefferspray gegen agressive Hunde bestätigt gesehen.
Dort soll es im Polizeieinsatz gut funktionieren..(natürlich in fachmännischen Händen)
Klar die wackeln nicht mit den Armen rum wie ich ..sind geschult für "den Moment", das ist mir auch klar.
Dazu habe ich mich mit meiner Freundin beraten (führt eine Hundeschule).
Sie war sich auch nicht sicher, ob dies gerade der richtige Weg ist...könnte funktionieren ,kann aber auch in die Hose gehen (so wie Noori es beschrieb)
Das Anschreien hat ja schon mal funktioniert...hmmm ob dies ein zweites mal wirken könnte, da bin ich mir nicht so sicher.
Das Pfefferspray einfach in der Tasche mitnehmen..wie Noori meint..ist eigentlich eine gute Idee.. Psychologisch wertvoll... :-)...für mich.. ;-)
Die Hündin kennen wir von Klein auf...war schon immer ein Haudegen...hatte auch schon von Anfang an einen Kamm gestellt.
Auch wirkte sie immer schon angespannt und irgendwie unsicher.
Trotzdem haben wir Sie immer alle zusammengelassen.
Aber meine Hunde (damals war Aure noch nicht bei uns) fühlten sich immer bedrängt, durch Ihre aufdringliche und stürmische Art.
Irgendwie beherrscht sie die Hundesprache nicht wirklich gut.
Ich habe mal an einem Beschwichtigungsseminar teilgenommen, und denke das ich schon einige Verhaltenweisen gut erkennen und einstufen kann...
Aber wie man sich in meinem Fall verhalten sollte ist mir nicht klar.
Die Idee, einzeln die Hunde zusammenzuführen scheint mir schlüssig.
Aber sicher nicht gerade mit den Kleinsten die Ihre Angst deutlich zeigen.
Vielleicht probieren wir es mal mit meiner Aussiehündin aus, wenn der Hundehalter dies einsieht und mitmacht.
Meine Emme ist sehr gut sozialisiert. (Welpentreffen, Junghundeschule..arbeiten mit anderen Hunden und der Klickerbestätigung..etc..)
Doch ich bzw. meine Hunde eignen mich sicher nicht genug um seinen Hund zu resozialisieren..und eigentlich möchte ich meine Kleinen nicht dazu verwenden.
Ein anderes Problem sind auch die vielen Bekannten von Ihm, die mit seinen Hunden laufen.
Im ständigen Wechsel..Seine alte Mutter, seine Frau, eine Bekannte Freundin, zwei Arbeitskollegen (mal der,.. dann wieder der andere),
ein Kind ca. 10 Jahre!!!...ja Ihr hört richtig...das alleine mit diesen Zwei Gassi geht.. *grrrr*
und nun noch diese Frau (Zwischenfall) die ich bis dato noch nie gesehen habe.
Also das finde ich schon eine Katastrophe.
Bei Ihm sind die Hunde sehr folgsam...aber die Hündin trotzdem unter Strom...man sieht es Ihr einfach an.
Bei seiner Frau geht es auch gerade noch...aber bei allen anderen ist es ein anderer Gassizustand!
Die Hündin weiss genau das sie dort dicke Arme machen kann.
Klar, ich muss nicht dringend an seinem Haus vorbei, aber es schränkt unsere variable Route doch sehr ein.
Aber wir gewöhnen uns dran.
An den Wochenenden fahren wir meist mit dem Auto in die Natur..da findet dann der *Nasenschnüffelausgleich* statt.. :-)
Fazit: Wir haben 4 Hunde, ein Kind, ich arbeite 30 Stunden/Woche und dazu einen sehr geregelten Tagesablauf...sonst würde ich das nicht packen.
Sind Zeiten übrig...dann investiere ich die gerne in die Familie/Sohn und im Spiel und Übungen mit unseren Hunden...dann noch Fotografieren, etc.. :-)
Nun noch die Zeit aufbringen für eine verhaltensauffällige Hündin ...mal schauen ob ich das noch dazugepackt bekomme.
Danke für Eure Tipps..hat mein weiters Denken in eine andere Richtung gelenkt.. :-)
Ich hoffe Ihr kommt nicht in so eine Situation..die macht einen irgendwie sehr ohnmächtig.. :-o
Liebe Grüßle ;-) ANNE und die Bande

Hallo liebe Anne,

Nein, nein entschuldige, da hab ich falsch ausgedrückt, Du solltest nicht die Schäfi-Hündin resozialisieren, ich meinte nur, das ein Treffen dann auch gut für die Hündin wäre. Aber so wie Du es beschrieben hast, ist es ja kein Wunder, dass die Hündin so drauf ist, bei den wechselnden Personen, schlimm, ganz schlimm, besonders das mit der alten Mutter und dem Kind, das ist unverantwortlich bei zwei Schäferhunden, da gruselt es mir auch.

Klar, kann ich gut verstehen, die Kleinen würd ich auch nicht nehmen, aber mit der Aussi-Hündin ist eine Super Idee.

Hauptsächlich ging es darum, das alle Beteiligten Inkl. Der Hunde nicht in einen Teufelskreis geraten. Du gehst angespannt dort entlang, deine Hunde bekommen Angst bzw. Warten nur darauf, das was passiert und auch die Schäfi-Hündin wird immer angespannter, egal wer dann vorbei kommt.

Das mit dem Pfefferspray in der Tasche hat mir geholfen, aber da ging es um einen Mann auf dem Fahrrad, der mich und die Hunde bedroht hat, ist eine reine Pschyo-Sache, aber hilft sehr gut.



Oft hat man vor lauter Wut den Kopf nicht frei, aber schön, das wir dir ein bisschen helfen konnten.