„ Die Lämmer sind weg, die Lämmer sind weg.“ In bordermanier lief Luis aufgeregt von den Lindbach´s hin zum Verwalter und wieder zurück. Alle machten ein bedrücktes Gesicht.“ Wie kann sowas denn passieren, wie sind die Lämmer weggekommen?....“ „ Und wer hat das Mutterschaf auf so grausame Art getötet“. Rief Herr Lindbach entsetzt seiner Frau dazwischen. „ Eindeutig ein Diebstahl.“ Stellte der Verwalter fest, er war ein sehr wortkarger Mensch und drei Worte an einem Stück zu sagen, zeigte allen, dass auch der Verwalter sehr bestürzt und aufgeregt war. Luis entdeckte Walther als dieser gerade aus dem Wald auf die Lichtung trat. „Walther, Walther, hast du irgendwas gesehen, gehört, oder geschnüffelt im Wald. Die Lämmer sind verschwunden und ein Mutterschaf ist ermordet worden.“ Rief Luis Walther zu während er auf ihn zulief. „Was, wie kann sowas denn passieren?“ Walther war etwas außer Atem, denn als alter Hund, war es nicht so einfach eine große Strecke in einem schnellen Tempo zu laufen. „Wieviel Lämmer sind denn verschwunden?“ fragte Walther, als er wieder zu Atem gekommen war. „ALLE!“ sagte Luis entsetzt. „Alle? – alle 10!“ Walther war verwundert. „Wer entführt denn 10 Lämmer, die noch ihre Mütter brauchen?“ Walther schüttelte den Kopf:“ und tötet die Mutterschafe?“ „ Nein, es ist nur ein Mutterschaf getötet worden“ meinte Luis und drehte sich zu der Schafherde um, die verängstigt und zusammen gedrängt in der äußersten Ecke der Weide standen. Die Mutterschafe blökten verzweifelt und traurig nach ihren Lämmern, aber keins der Lämmer antwortete und so blökten sie traurig weiter. Irgendetwas hat ihnen mächtig Angst eingejagt.
„Walther wir müssen etwas tun! Wir müssen die Lämmer finden und den Mörder des Mutterschafes“. Luis war immer noch völlig aufgelöst. „Unter meiner Obhut, ich mache meiner Familie Schande“. Luis knickte zusammen. Er schluchzte. „ Ach, Luis, nun denk doch mal nicht an die Familie, die ist in England.“ Unterbrach Walther Luis schroff. „ Wer weiß was den armen Lämmern passiert ist, vielleicht leben sie noch und sind völlig verängstig in einem dunklen Loch eingesperrt oder so“. Walther kratzte sich am Ohr. Das tat er immer, wenn er angestrengt nachdachte. „Wir beide schauen uns jetzt erst Mal das tote Mutterschaf an und suchen nach Indizien.“ Sagte Walther
Und setzte eine verschwörerische Miene auf. „Nach was suchen wir?“ Luis sah ihn fragend an. „Nach Indizien!“ wiederholte Walther stolz. „Aha“ sagte Luis, er hatte jetzt keine Zeit und auch keine Lust Walther zu fragen, was er damit meinte und was das ist.“ Die Lämmer sind wichtiger“ dachte er bei sich und ging mit Walther zu dem toten Mutterschaf.“ Was für eine Sauerei.“ Stellte Walther fest. „Das arme Ding ist übel zugerichtet.“ Walther schüttelte den Kopf.“ Wer macht denn sowas?“ fragte er, obwohl er wusste, dass ihm diese Frage so schnell nicht beantwortet werden würde.
„Mir wird übel bei diesem Anblick“. Sagte Luis kläglich und wand sich ab. „ Wenn das nochmal vorkommt, oh Gott, oh Gott, ich mag gar nicht daran denken“. Murmelte Luis. „Nun warte es doch erstmal ab.“ Walther war bereits damit beschäftigt, die Lage um das tote Schaf zu sondieren. Wie ein Skanner ließ er seine Nase über das aufgewühlte Gras gleiten um auch jeden noch so kleinen Geruch zu erschnüffeln. „Beweg dich jetzt mal nicht. Das stört mich bei der Indizienaufnahme, du könntest Beweismittel zerstören!“ sagte Walther in einem strengen Ton. „Walther?“ „ Ja, was ist?“ „Du und Herr Meyer, ihr schaut einfach zuviel Fernsehen seit dem Ihr in Pension gegangen seid.“ Stellte Luis fest und rollte mit den Augen. „ Jaa, das könnte dir ja nicht passieren, SCHÄFERHUND!“ knurrte Walther zurück. „ Du musst jetzt nicht beleidigen werden, klar!“ grummelte Luis. „Wie gut das Harras
Von der ganzen Geschichte noch nichts erfahren hat“ dachte sich Luis. Harras ist der deutsche Schäferhund des ebenfalls pensionierten Polizisten Herrn Hartmann. Harras und er haben viele Verbrechen in ihrer aktiven Zeit bei der Polizei aufgeklärt und als Luis noch klein war, hatte Harras ihm immer viele aufregende Geschichten über die Verbrecherjagd und so erzählt. Mittlerweile war Harras aber auch in Rente, er war etwas taub, was das Unterhalten mit ihm schwierig machte, aber wenn Walther und Harras zusammen waren, ging es immer nur über Verbrechen und Aufklärung. Walther schaute wirklich viel Fernsehen mit seinem Herrchen und ereiferte sich geradezu bei Krimis. Insgeheim träumte Walther auch von einer zweiten Karriere als Detektiv, vielleicht sogar mit Harras zusammen. „Ja, das wäre es doch…“ dachte Walther bei seiner Suche auf der Wiese.“ Ich stöbere die Verbrecher auf, ist bestimmt genauso wie Fasane im Gebüsch, und Harras stellt sie dann und Zack, führen wir sie zu ihrer gerechten Strafe.“
Wie auf´s Stichwort fuhr auf die Wiese ein alter, dunkel blauer Wagen vor, aus dem ein grauhaariger, untersetzter Mann stieg. Er hätte sichtlich Mühe aus dem Wagen zu kommen, schaffte es aber gerade noch bevor Frau Lindbach ihm zu Hilfe eilen wollte. Er öffnete die Beifahrertür und Harras stieg aus. Auch Harras hatte Probleme beim Aussteigen, hatte eine graue Schnauze und einen Bauchansatz. Noch bevor Herr Meyer, sein Herrchen, ihm helfen konnte, war Harras, er ist ja ein stolzer deutscher Schäferhund, selbst aus dem Auto gesprungen. „WAS IST HIER PASSIERT, JETZT IST DIE POLIZEI DA“ brüllte Harras in die Menge „ Schrei doch nicht so.“ antworte Luis ein bisschen verzweifelt. „WARUM BIST DU HEILFROH?“ Harras sah Luis fragend an. „ Ohhh Harras.“ Luis gab es auf. Sollte sich doch Walther mit ihm anschreien. Er drehte sich um und lief zu den Schafen um nach dem Rechten zu schauen und auch weil er Ruhe brauchte und er musste nachdenken.